Am Samstag besuchen wir zwei Museen über die Showa-Zeit (d.h. die Regierungszeit des Tennos Hirohito 1926 – 1989, er hat den posthumen Namen Showa). Die Jahre werden in Japan nach wie vor nach dem Jahr der Regierungszeit des jeweiligen Kaisers bezeichnet. Showa 1 ist also 1926, Showa 64 1989, die Zeit des jetzigen Kaisers heisst Heisei.
Showakan zeigt das Alltagsleben der Zeit mit vielen Artefakten. Diese Tigerbinden, von möglichst vielen Frauen gestickt, nahm jeder Soldat mit in den Krieg. Ein Tiger kann tausend Kilometer weit rennen, kehrt aber immer wieder nach Hause zurück.
Auch die Zeit, in der die Männer nicht zurückkehrten, und dann der langsam beginnende Aufschwung werden mit Fotografien und Alltagsgegenständen anschaulich dargestellt.
Das grosse Gebäude verfügt über ein riesiges Dokumentenarchiv.
Heiwakinen in Shinjuku zeigt (ohne auf die Kriegsgründe einzugehen) das Leben der Soldaten im chinesisch-japanischen und im zweiten Weltkrieg. Interessant sind für mich vor allem die beiden anderen Teile über Rückkehrer und Kriegsgefangene: Zehntausende Japaner und Japanerinnen hatten in den besetzten bzw. faktisch besetzten Gebieten wie der Taiwan, der Mandschurei und Korea gelebt und mussten jetzt nach Japan zurückkehren und dort einen Neuanfang machen. Ebenfalls Zehntausende Soldaten in der Mandschurei wurden im August 1945 von der Sowjetunion gefangen genommen und dann nicht als Kriegsgefangene nach Japan zurück transportiert, sondern zur Zwangsarbeit nach Sibirien geschickt (vgl. die Lizentiatsarbeit von Richard Dähler, daraus auch die beiden Bilder von Zwangsarbeitern) Tausende starben, die letzten kehrten erst anfangs der 1950-er Jahre zurück.
Anders als im Showakan ist alles ausschliesslich japanisch beschriftet und fotografieren ist nicht erlaubt. Die Ausstellung befindet sich in einem Hochhaus, von wo man einen guten Blick auf das unendlich scheinende Tokio hat