Pacific Worlds (3) – Meerengen, Sultane und Schatzflotten

3) Meerengen, Sultane und Schatzflotten

Malakka an der gleichnamigen Strasse von Malakka entwickelte sich zu einer reichen und mächtigen Stadt; durch die Strasse von Malakka musste praktisch der ganze Handelsverkehr passieren: Schiffe mit Gewürzen von den Molukken, Gold aus Sumatra, Sandalholz aus Timor, Porzellan und Seide aus China, Webstoffe aus Gujarat und Koromandel in Indien. Die Stadt war um 1400 vom Srivijaya-Hindu-Prinz Paramesara gegründet worden, der auf der Flucht vor dem Majapahit-Imperium war.

Der bald entstehende Reichtum und die gute Lage zogen indische und chinesische Händler, Hindu-Gelehrte, javanische Künstler an. Hier kreuzten sich Buddhismus, Hinduismus Konfuziansmus und der Islam, der seit. 1526 unter den Moguln Südasien dominierte (S. 38).

Die Reisen des Abû Zayd (hier auf dem Euphrat), ein auch bei Matsuda aufgeführtes Beispiel für die Mobilität des Islam (© BnF, département des Manuscrits, arabe 6094, f. 68)

Die Nordküste Sumatras wurde von Muslimen aus Gujarat besiedelt, Ende des 15. Jahrhunderts übernahm der Herrscher Malakkas, der seinen Namen zu Iskandar Shah änderte, den islamischen Glauben. Von hier aus entstanden weitere Hafenstädte, die Küstensultanate. Ausser dem Inselstaat Bali, der hinduistisch blieb, war bald der ganze indonesische Archipel muslimisch geprägt. Teil seiner Anziehungskraft machte der Status der Muslime aus, Glauben, urbanes Leben und Wohlstand wurden eng mit dem Islam gekoppelt.

Auch der chinesische Admiral Zheng He, der mit einer gigantischen «Schatzflotte» Tribut im ganzen indischen Ozean bis an die Küste Afrikas einforderte, war Muslim. Durch Mitglieder seiner Flotte wurden koloniale Siedlungen gegründet, sie legten den Grundstein der chinesischen Bevölkerung Südostasiens und heirateten oft einheimische Frauen.

Zheng Hes Schiffe (im Vergleich die „Pinta“ von Kolumbus, Bild: Ships on Stamps)

Auch nachdem die Ming-Kaiser und ihre konfuzianischen Beamten eine Flotte nicht mehr für lohnenswert ansahen und sich vermehrt um die Grenzen im Landesinnern kümmern mussten, prägten diese Siedlungen die Geschichte Südostasiens weiter. (S. 47)