Mit der Bahn durch Siebenbürgen

20140307-213554.jpgIch verbringe mehr oder weniger den ganzen Tag im Zug, von Cluj-Napoca (Klausenburg) nach Brașov (Kronstadt). Die Fahrt geht quer durch Siebenbürgen zum Karpatenbogen. Lange genug, dass es sich auch die Lokführer gemütlich machen:
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Dieser Ausschnitt aus Meyers Lexikon von 1928 listet die verschiedenen Regionen Rumäniens auf. Daniel Ursprung hat die Problematik letztes Jahr in der NZZ gut dargestellt
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Durch die nicht fototauglichen Wagenfenster ziehen vorbei: fruchtbare schwarze Erde, grüne Hügel, Gänse, Eselkarren, grosse Schafherden mit Schäfern und vielen Hunden, die manchmal dem Zug nachrasen. Kleine Gehöfte, Ziegeleien, Pferdefuhrwerke mit Baumstämmen.
Aber auch Schrott, vor sich hin rostende Autos, abgebrannte Felder und Böschungen, Abfallhalden. Bei Copsa Mica die Wracks einer riesigen Buntmetallhütte und einer Russfabrik. Beide haben Umwelt und Menschen bis heute bleibenden Schaden zugefügt (Blacksmith-Institut, Reporterreisen, taz)

Häufig fährt der Zug kaum schneller als 40 km/h, so dass wir mit fast zweistündiger Verspätung in Brașov eintreffen. Ich habe ein schönes Studio mit Blick zur Schwarzen Kirche. Der nette Vermieter hat mich sogar in den Zug angerufen, um zu fragen, wo ich stecke. Ich mache noch einen kleinen Rundgang. Um noch viel zu unternehmen, fühle ich mich zu krank.

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