Nossa Senhora do Rosàrio dos Pretos

„A casa é sua“ begrüsst uns ein freundlicher Angestellter, als wir als erstes am Morgen am Largo do Pelourinho die Kirche Nossa Senhora do Rosário dos Pretos (rechts im Bild) anschauen. Sie wurde im 18. Jahrhundert für (und natürlich von) Sklaven erbaut. Verehrt werden vor allem schwarze Heilige.

Viele Heilige haben auch eine Entsprechung in der afro-brasilianischen Candomblé-Religion. Die heilige Barbara z.B., die in der Kirche ebenfalls verehrt wird, ist im Candomblé Iansã. (→ Handout u.a. über Candomblé von der University of Texas at Austin, PDF)

Am Kirchenausgang die in Salvador omnipräsenten Fitinhas. In früheren Zeiten wählte der Gläubige das Band mit der Farbe des Orixás (Candomblé-Gottheit), „dem er untergeordnet war beziehungsweise des Orixás , dessen man an dem Tag gedachte. Mit drei Knoten wurde das Band am rechten Handgelenk angebracht. Für jeden Knoten konnte sich der Empfänger etwas wünschen. Das Band durfte nicht mehr entfernt werden, und wenn es von alleine abfiel, waren die drei Wünsche erfüllt.“ (Wikipedia)

São Salvador da Bahia de Todos os Santos

Während einer Studienreise letztes Jahr (Stationen der Reise) hatte mich Brasilien fast elektrisiert. Salvador wollte ich kennen lernen, seit ich „Dona Flor und ihre zwei Ehemänner“ von Jorge Amado gelesen hatte. Die Neuausgabe seiner „Werkstatt der Wunder“ (NZZ) verstärkte diesen Wunsch noch.

Beim Eindunkeln sind Manuela und ich jetzt in Salvador da Bahia gelandet. Der Taxifahrer findet die Pousada Bouqueirão im zentralen Stadteil Santo Antônio im zweiten Anlauf. Von unserem Balkon Blick auf Unterstadt und Hafen. Wir spazieren Richtung Pelourinho, bestellen in einem Innenhof Moqueca und Caipirinha, hören einer Sängerin zu und sind schon sehr weit von Zürich entfernt.

Auf dem Rückweg sehen wir beim Tor zu einer Lagerhalle ein Plakat „A melhor sexta de Salvador“ – die beste Freitagnachtmusik Salvadors. Die überall üblichen Plasticstühle, fröhliche Zuhörer, die sich alle kennen und guter, lauter Samba-Reggae. Nach einigen Stücken drohen wir trotz der vielen Dezibel aber einzuschlafen, der Jetlag holt uns ein.