Nochmals ein Tag in Cusco. Auf der Plaza de Armas findet ein Aufmarsch der Schuljugend aus verschiedenen Orten der Provinz statt. Irgendwelche Preise werden verliehen. Ehrungen, Fahnen, Stechschritt. Befremdend, die Knaben und Mädchen in militärischen Formationen marschieren zu sehen.
Die Militarisierung der Gesellschaft ist auch Jahre nach dem Ende des „schmutzigen Krieges“ gegen den Leuchtenden Pfad mit Zehntausenden Opfern an Campesinos noch präsent. Momentan scheint sich die Aggression eher gegen Chile zu richten, dem Nachbarn, der Peru und Bolivien vor 150 Jahren Land abnahm und dem es wirtschaftlich besser geht. „I hate them“ hat uns am am Vorabend ein Jugendlicher gesagt.
Das Museum für präkolumbianische Kulturen, eine Filiale des Museo Lorca in Lima, beieindruckt durch sehr gute Ausstellunggestaltung, die Exponate aus den verschiedenen Kulturen erhalten den nötigen Raum und kommen sehr gut zur Geltung.
Für das Museum für Volkskultur im Untergeschoss eines Regierungsgebäudes gilt das leider nicht. Die eindrücklichen Terracotta- und Papiermaché-Figuren mit Szenen aus dem Alltagsleben (Spelunken, Kaiserschnitt, Markt) und der Religion (Abendmahl, an dem Meersäuli verspiesen werden, Corups-Christi-Umzug) hätten besseres verdient.
Als Kontrast zum Tag der Schuljugend besuchen wir am Mittag die unterdessen sehr gut ausgerüstete uniformlose, inklusive Schule Pukllasunchis, wo Andrea und Meret als Freiwillige arbeiten.
Gegen Abend dann noch Einkaufen auf dem Markt und in einem „Chrälleli-Laden“.