Nach Puno

Nachdem wir uns in unserem Hotel Arqueólogo in Cusco eine kurze Nacht von den Strapazen erholt haben, stehen wir wieder früh aus und werden zum „WonderPeru„-Touristenbus gefahren, der uns über die Ruta del Sol (andere sprechen vom Beginn der Ruta Gringa, die dann weiter nach Bolivien führt) nach Puno fahren soll. Kurz vor Abfahrt buchen und zahlen wir auf dem Gehsteig noch ein Hotel in Puno und die Fahrt für den nächsten Tag auf dem Titicacasee – etwas riskiert, aber es klappt dann.

Der Schritt vom Dschungel in den Mainstream-Tourismus ist etwas hart. Die koloniale Barockkirche in Andahuaylillas (World Monuments Fund) ist aber sehr interessant wegen der Gemälde und der versteckten Symbolik. Inka kommen in den Himmel, Spanier in die Hölle, wie uns der Reiseführer im Vertrauen erklärt, weil Spanier in der Gruppe sind und er denen das nicht zumuten will. Die Spanier haben beim Bau der Kirche ebenfalls Anspielungen gemacht, an die Religion der Inka, um diese für den Katholizisus zu gewinnen, über dem Altar ist Inti, der Sonnegott der Inka zu sehen.

Die Ruinen in Raqchi sind sehr gut erhalten (UCL Institute of Archaeology). Der Tempel für den Schöpfergott Viracocha war ein wichtiges Heiligtum der Inka, rund um den Tempel hat es auch noch viele Gebäudemauern der Häuser von Noblen und von Getreidespeichern.

Genau 40 Minuten beträgt dann die Zeit für das Mittagsbuffett untewerwegs, wir kommen fast etwas in Stress über drängelnde MItreisende beim Anstehen. Nach dem MIttagessen erreichen wir nach etwa einer Stunde die Passhöhe in La Raya. Auf 4200 Metern sind wir am höchsten Punkt unserer Reise angelangt. Der Blick auf die verschneiten Andengipfel und die Puna, das Grasland im Hochtal, sind grandios.

Von hier geht die Fahrt hinunter nach Pukará, wo der letzte Halt dem Museum über die Pukará-Kultur gilt (slideshare, spanisch).

Die Fahrt durch Juliaca mit all seinen Trishaws, Mechanik-Werkstätten und seinem Gewimmel auf den Strassen ist eindrücklich. Kaum ein Haus ist wirklich fertig gebaut, die Armierungseisen ragen überall noch in den Himmel, die Stadt gilt als „Taiwan Perus“, viele Konzerne haben sich hier niedergelassen, um billig zu produzieren. Nur zwei Stunden von La Raya entfernt ein völig anderes Peru. Nach weitern vierzig Minuten taucht der Titicacasee im Abendlicht auf.In Puno werden wir tatsächlich erwartet und in ein Taxi verfrachtet, das uns zum Hotel Plaza Mayor bringt. Nachtessen in der belebten Avenida Lima – der Pisco Sour macht sich in der grossen Höhe schnell bemerkbar.