Museen und Vortrag UERJ

Na ja. Die Fotos auf dem Mittelstreifen der Avenida Atlantica hätte ich wohl besser nicht machen sollen, dann hätte ich meinen Fotoapparat jetzt noch. Das Pflaster von Burle Marx sieht beim heutigen Regen besonders gut aus – es hat aber auch wenige Touristen. Für einen Entreissdieb bin ich deshalb eine willkommene Beute. Ich wehre mich nicht und lasse den armen Kerl halt mit meiner Kamera davonrennen.

Etwas angeschlagen bin ich danach schon, ich besuche aber dennoch noch die Nationalbibliothek und das Museum Casa Daros (→ Rio Times, NZZ), das von der Schmidheiny-Stiftung getragen wird. Den Lichtkünstler Julio Le Parc kannte ich bisher nicht, seine Installationen bringen mich aber auch wieder auf lichtere Gedanken.

(Bildquelle). Die Ausstellung im oi futura Flamengo, einem Museum der Kulturstiftung der Telekommunikationsgesellschaft oi (mit der wie bei allen Stiftungen Steuern gespart werden) ist dagegen sehr eindringlich. Die Mexikanerin Teresa Serrano und der Argentinier Miguel Angel Rios zeigen in der Ausstellung Desenlace Videoinstallationen rund um sexuelle Übergriffe und den Kampf der Geschlechter einerseits, um Gewalt, Mord, Vergewaltigung andererseits. → Glass Ceiling (Teresa Serrano) Crudo (Miguel Angel Rios).

Am Nachmittag dann über die Brücke nach São Gonçalo. Barbara wird ihren ersten Vortrag an der UERJ halten. Professorinnen, Professoren und Studierende warten über eine Stunde, weil wir auf der viel befahrenen Brücke nach Niterói im Stau stecken. Der Vortrag, einer der Festvorträge zum 40-jährigen Bestehen der Fakultät verläuft aber sehr gut. Das Interesse an der schweizerischen Bildungslandschaft ist gross und dass Barbara auf Portugiesisch referiert wird von allen sehr geschätzt, der Austausch ist herzlich und interessant.