Zwischen meinen Rundgängen im Park, in dem Assalom Navro’z gefeiert wird, sehe ich mir noch einige Sehenswürdigkeiten an. Die Grosse Moschee Bibi Hamin, die unter Timur 1404 fertiggestellt wurde, galt als die schönste Moschee im Orient. Sie beeindruckt mit dem riesigen Pischtak (dem Torbogen oder Portal) und den Iwanen (die gegen den Hof hin offenen Hallen). Die besten Architekten jener Zeit wurden für Planung und Bau nach Samarkand gebracht, die Bauzeit dauerte nur 4 Jahre.
Gleich neben der Moschee befindet sich der neu gebaute Basar, auf dem es fast alles zu kaufen gibt, die schön ausgestellten gedörrte Früchte lassen mir das Wasser im Munde zusammen laufen. Heute habe ich schon so viel Lokales zum Essen angeboten bekommen und nicht ausschlagen können, da kann ich auch noch gedörrte Früchte riskieren.
Auf der Suche nach den Mausoleen gerate ich danach noch in eine Moschee, die noch in Betrieb ist. Eine Frau ruft mich aus dem Friedhof heraus und erzählt mir lachend, ich könne da nicht durchgehen und ihre Schwester habe einen Amerikaner geheiratet und sei jetzt auf und davon mit dem Flugzeug nach Amerika. Das wolle sie auch, woher ich denn sei…
(Nebenbei bemerkt: vor langer, langer Zeit haben die Leute jeweils Käse, Schokolade, Rotes Kreuz, Friede, Sauberkeit assoziiert, wenn ich Switzerland sagte; unterdessen sagen manche „Oh, Milliarda“…)
Jedenfalls sehe ich so die Moschee Hasrati Hisir, trinke dort Tee, esse Süssigkeiten und steige aufs Minarett.
Danach nehme ich dann durch einen anderen Eingang trotzdem den Weg durch den noch betriebenen Friedhof zur Gräberstadt Schah-e-Sende. Die ältesten Mausoleen hier wurden 1360 gebaut, die jüngsten stammen aus dem 20. Jahrhundert. Hier liegen viele Familienmitglieder Timurs. Die meist blau glasierten Kacheln und die Kuppeln geben ein schönes harmonisches Bild.