Inhotim

Am City-Flughafen übernehmen wir unseren Fiat Doblo. Andi fährt, Elisabeth liest mit Hilfe von Werner, unserem TomTom-Navigationsgerät Karten (wobei Werner nicht immer so will wie wir und sich dann mit „falls möglich drehen sie sofort um“ rächt). Ziel ist das INHOTIM in Brumadinho, Freilichtmuseum zeitgenössischer Kunst und botanischer Garten in einem. Inhotim ist keine Abkürzung, das Museum wurde von seinem Gründer und Mäzen Bernardo Paz (→ Wall Street Journal) so genannt, weil das Anwesen ursprünglich einen Sinhor Tim, abgkürzt Inho Tim gehörte. Paz ist durch Bergbau zu viel Geld gekommen und hat dieses aussergewöhnliche und riesige Museum erbauen lassen. «I’m building Inhotim for people, who have never had access to art and culture. You have to open their minds. That’s the future.»
Viele Künstler haben einen eigenen Pavillon, andere sind mit Skulpturen im Park vertreten. Der Freund und Berater von Paz, Tunga (→ True Rouge)  ist mit zwei Pavillons sehr prominent vertreten. Im Sonic Pavillon von Doug Aitken kann man ins Innere der Erde lauschen, Miguel Rio Branco zeigt beeindruckende, z.T. schwierig zu ertragende Bilder aus Salvador da Bahia, bevor das Viertel rund um den Pelourinho renoviert wurde. Matthew Barneys Caterpillar (De Lama Lâmina) thematisiert auch die Abholzung des Regenwaldes. Hélio Oiticicas Invenção da cor leuchtet durch den Park, die Galeria Adriana Varejão besticht mehr durch die Architektur als die Azujelos.
Der Besuch ist lohnend und tagfüllend, wir hätten uns wohl etwas vorbereiten müssen, um gezielter auszuwählen, was wir noch ansehen möchten. Aber auch das Sicht-Treiben-Lassen hat sich sehr gelohnt. Bei Sonnenuntergang nehmen wir die sehr schöne Fahrt nach Ouro Preto unter die Räder.