Didaktische Pyramide

Ich versuche, mit Hilfe der «didaktischen Pyramide» (vgl. Bergamin, Brunner-Amacker 2007, zit in scil Arbeitsbericht 18) die verschiedenen Aspekte der Didaktik etwas zu systematisieren.

Durchführungsteam – Ziele / Inhalte

Die Lernenden treffen die wesentlichen Entscheidungen, ob, wozu, was, wann und wie gelernt werden soll, selbst (Weinert 1982, 102, nach Faulstich 2002: PDF). Trotzdem wird es für das Vorbereitungsteam nötig sein, eine Bandbreite von Zielen vorzugeben und die Inhalte, die zur Erreichung dieser Ziele führen können, so zu durchdringen, dass sie den Teilnehmenden als erstes Gerüst dienen können.

Mit dem Titel MOOC-Maker-Course ist ein wesentliches Ziel vorgegeben, mit dem Bereitstellen von Impulsbeiträgen, Lektüren der Woche usw. hat das MMC13-Team Inhalte bereitgestellt, eine Lernumgebung geschaffen, in der sich die Teilnehmenden dann selbstverantwortlich bewegen können.

Teilnehmende – Ziele / Inhalte

Die Teilnehmenden legen ihre Ziele fest, wählen die Inhalte selbst aus und vor allem: sie erweitern die Inhalte durch ihr aktives Mitarbeiten ständig und tragen damit wesentlich zum Gelingen des Kurses bei.

Durchführungsteam – Teilnehmende

Die Top 10 Tipps und die 23 Rollen von Downes oder auch die Strukturierung der kollaborativen Aufgabe zeigen auf, was von einem Durchführungsteam alles erwartet wird. Wichtig ist: es muss sich um ein Team handeln. Alleine ist das vom Arbeitsaufwand her unmöglich zu bewältigen, man kann auch nicht so viele Rollen gleichzeitig einnehmen und man braucht auch psychohygienisch ein gutes Team – Durchhänger, Misslingendes, technische Pannen usw. wird es immer geben, da ist es gut, nicht alleine zu sein.

Das Durchführungsteam lässt sich zwischenhinein gut auch durch Teilnehmende ergänzen.

Teilnehmende – Communities

Wenn auch allenfalls nur als Zuschauer, ist jede teilnehmende Person auch Mitglied von Communities. Diese Vernetzung von Teilnehmenden untereinander, der gegenseitige Austausch, das sich anregen und mitreissen lassen, ist ein wesentliches Kennzeichen von MOOCs. Downes zit. von Stragies: «Learning, in other words, occurs in communities, where the practice of learning is the participation in the community. A learning activity is, in essence, a conversation undertaken between the learner and other members of the community.»

Die Communities sind dabei volatil, sie entstehen, setzen sich wieder neu zusammen und vernetzen sich untereinander. Communities sind von Heterogenität geprägt (Siemens, zit. von Stragies: «In a MOOC, learners possess different levels of knowledge. We fill each other’s knowledge gaps in MOOCs».

Durchführungsteam – Communities

Dazu eine Aussage von Downes auf seiner Präsentation in slideshare:

  • «Students need to be able to look to prototypes on which to model their own work
  • The instructor therefore is required to take an active role in the disciplinary or professional community, demonstrating tactics and techniques, and modeling the approach, language and world view of a successful practitioner»

Man sollte als Kursermöglicher/in eine aktive Rolle in einer Community spielen, dort wird neues Wissen generiert, werden Erkenntnisse gewonnen. Beim Zuschauen lernen die Teilnehmenden, wie sie selbst auch vorgehen könnten.

Nebenbei: Bei dieser Folie ist mir aufgegangen, warum ich manchmal das Gefühl habe, Downes habe etwas Guru-haftes.: «modeling (…) the world view of a successful practitioner». Da läuten ein paar Alarmglocken, wenn jemand meine Weltsicht modellieren will.

Communities – Ziele / Inhalte

Weil in den Communities ständig Neues entsteht, verändern sich auch die Inhalte. Man profitiert von bereitgestellten Inhalten, ergänzt und erneuert sie. So können sich schliesslich auch die Ziele ändern.